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Inklusion

Allgemeine Information zu Inklusion:

 

Seit 2009 ist die Behindertenkonvention der Vereinten Nationen auch für Deutschland verbindlich. „Zweck dieses Übereinkommens ist es, den vollen und gleichberechtigten Genuss aller Menschenrechte und Grundfreiheiten durch alle Menschen mit Behinderungen zu fördern, zu schützen und zu gewährleisten und die Achtung der ihnen innewohnenden Würde zu fördern» (Art.1/1). Aus diesem Grundsatz ergibt sich die Notwendigkeit der Inklusion.

 

Das bedeutet, dass Kinder mit erhöhtem Förderbedarf von Anfang an einbezogen werden und ihre Teilhaberecht geachtet wird. 

Alle Kindertageseinrichtungen sind verpflichtet zur Inklusion!

 

Die Realisierung von Inklusion in Bildungsinstitutionen ist mit weitreichenden pädagogischen Handlungskonsequenzen verbunden, da die inklusive Pädagogik ein grundlegend verändertes Verständnis von Normalität und Vielfalt voraussetzt.

 

Die Inklusionspädagogik bezieht alle Erscheinungsformen von Heterogenität mit ein: Kinder unterscheiden sich hinsichtlich ihres Geschlechts, der sozialen Voraussetzungen, der Nationalität, Ethnie, des Alters und auch ihrer körperlichen Verfassung und Intelligenz voneinander.

 

Diese Dimensionen der Vielfalt werden als bereichernd anerkannt und als alltäglicher Bestandteil des Zusammenlebens von Kindern und Erwachsenen wertgeschätzt. In diesem Kontext versteht sich Inklusion auch als Konzept zur Überwindung von Benachteiligung und Diskriminierung im Bildungssystem aufgrund individueller Zuschreibungen oder Merkmale zugunsten einer Orientierung an den Ressourcen eines jeden Kindes.

 

Was heißt Integration/Inklusion in unserem  Kindergarten?

 

"Jedes Kind ist anders – aber jedes Kind ist auch gleich!"

 

Nach dem BayKibig haben die Eltern/Kinder ein Anrecht auf Inklusion, eine jede Einrichtung verpflichtet sich zur Entwicklung eines pädagogischen Konzeptes, welches das gemeinsame Leben und Lernen von Kindern mit und ohne erhöhtem Förderbedarf ermöglicht und unterstützt. Integration ist ein Teilbereich allgemeiner pädagogischer Theorie und Praxis. Sie beschäftigt sich mit Menschen, die einen besonderen Förderbedarf aufweisen. Die Kinder werden durch individuelle Hilfen unterstützt und begleitet, um ein möglichst großes Maß an schulischer und beruflicher Eingliederung, gesellschaftlicher Teilhabe und selbstständiger Lebensgestaltung zu erlangen. 

 

Pädagogische Gedanken:

  • Räumliches Zusammensein allein ist eine Voraussetzung für, aber noch keine Integration.

  • Das pädagogische Konzept stellt sicher, dass alle Kinder sich auf der Basis ihres jeweiligen Entwicklungsniveaus im gemeinsamen Handeln, Spielen und Lernen als kompetent erfahren können.

  • Eine entwicklungsbezogene Individualisierung ist Grundlage einer integrativen Pädagogik, die den individuellen Entwicklungsstand eines Kindes berücksichtigt und entsprechende Angebote ableitet.

  • Ein integrativ arbeitender Kindergarten ist ein Ort, an dem Gemeinschaft und Solidarität gepflegt und gelebt werden. In der Gemeinschaft erfahren Kinder die Andersartigkeit als Lebensmöglichkeit und Bereicherung.

  • Integration bedeutet nicht die Anpassung an das vorherrschenden Leistungs- und Wertesystem, sondern bestmögliche Orientierung an den Fähigkeiten des Kindes.

  • Integration strebt eine Umorientierung von überbetontem Leistungs- und Konkurrenzdenken an in Richtung einer gemeinsamen Bewältigung anstehender Aufgaben.

  • Im Vordergrund stehen die Möglichkeiten und Kompetenzen der Kinder - nicht deren Defizite.

  • Gemeinsame Erziehung sollte grundsätzlich allen Kindern mit Beeinträchtigung offenstehen.

  • Gemeinsame Erziehung findet möglichst wohnortnah statt, um den nachbarschaftlichen Kontakt aller Kinder und Eltern zu ermöglichen und um den Zwang abzubauen, Sonderlösungen für geeignete Förderungen zu entwickeln.

  • Ein wertschätzender Umgang zwischen pädagogischer Fachkraft und Kind setzt das tiefe Vertrauen in das Entwicklungsinteresse, die Eigenaktivität und die Persönlichkeit des Kindes voraus.

  • Eltern von Kindern mit und ohne Beeinträchtigung, Träger und pädagogische Fachkräfte sollen freiwillig aufgrund eigener Überzeugung an der gemeinsamen Aufgabe mitwirken.

 

Anregungen für den pädagogischen Alltag 

  • Die Kinder sind Ausgangspunkt, Bezugspunkt und gestalten die pädagogische Planung des Alltags mit.

  • Der Tagesablauf und die Arbeitsmethoden sollten prozessorientiert den jeweiligen Bedingungen und Bedürfnissen wandelbar angepasst werden.

  • Intensive Beobachtungen unter dem Aspekt der Ganzheitlichkeit (Wahrnehmung der gesamten Persönlichkeit) sind wichtige Grundlage für die pädagogische Planung.

  • Ausgehend von Vorgesprächen und der Beobachtung erfolgt eine individuelle Zieldefinition für das Kind mit erhöhtem Förderbedarf.

  • Klare, überschaubare, ggf. individuelle Regeln und Grenzen für das soziale Zusammenleben und den Alltag werden mit den Kindern erarbeitet, festgehalten und weiterentwickelt.

  • Ernstnehmen der Kinder durch ihr aktives Miteinbeziehen (gegenseitige Hilfestellungen unter Kindern, Große für Kleine, motorisch Versierte für motorisch Eingeschränkte, ...).

  • Spiel - und Lernangebote vorbereiten, bei denen Kinder mit unterschiedlicher Ausgangslage unter Berücksichtigung ihrer individuellen Kompetenzen gemeinsam aktiv werden können.

  • Damit Lernen sinnhaft wird und neue Fähigkeiten in realen Handlungsfeldern erfasst und angewandt werden, ist der Spielealltag des Kindergartens lebensnah zu gestalten.

  • Durch Zutrauen und Zulassen wird das Streben nach Perfektion durch die pädagogische Kultur relativiert.

  • Sich eng an den Lebenssituationen der Kinder orientieren (Stärken wie Schwierigkeiten zum Thema machen).

  • Notwendige alltägliche Verrichtungen (ggf. auch notwendige Pflegeverrichtungen, ...) mit Kindern pädagogisch nutzen. Kinder erleben sich als wichtig für die Gemeinschaft, weil sie etwas bewirken.

  • Alle Kinder lernen miteinander und voneinander.

  • Eine vorbereitete, anregende/ Reizarme Umgebung schaffen, die den Entwicklungsbedürfnissen der Kinder entspricht.

  • Elementarpädagogik des Regelkindergartens, Sonderpädagogik und Therapie fügen sich zu ergänzenden Konzepten zusammen, die allen Kindern zugutekommen.

 

Räumliche Voraussetzungen 

  • barrierefreier Zugang 

  • Räumlichkeiten auf den integrativen Bedarf abgestimmt

  • Turnhalle (Ergotherapie, Einzel- und Kleingruppenförderung)

  • Multifunktionsraum (Logopädie, Einzel-/Kleingruppenförderung)

  • Garten 

  • Wickelmöglichkeit

  • Räume für Rückzugsmöglichkeiten

     

Team:

  • Wir haben eine Fachkraft für Inklusion im Haus, diese unterstützt bei der Beantragungen, schreibt Förderpläne, schafft Transparenz zwischen Team-Therapeuten-Eltern und führt Einzel- und Kleingruppenförderung durch.

  • Sie ist zwar für die integrativen Kinder zuständig, aber da jedes Kind mit allen Bezugspersonen in Beziehung tritt entsteht ein Betreuungsteam, fachlicher reger Austausch inklusive, der allen Beteiligten hilft das aktuelle Ziel und die Bedürfnisse der einzelnen Kinder leichter wahrzunehmen, die vielen verschiedenen Perspektiven sind so hilfreich.

  • Fachdienst und Fachberatung als Unterstützung fürs Team sind äußerst wertvoll.

     

Gruppenzusammensetzung 

In einer Integrativgruppe werden im Regelfall bis zu fünf Kinder mit erhöhtem Förderbedarf und mindestens zehn Regelkinder betreut.

 

In Bezug auf die Kinder:

  • miteinander den Alltag erleben und begleiten

  • gezielte Zusammenführung

  • regelmäßige Rituale im Tagesablauf

  • klare Strukturen

  • Unterstützung in Spielsituationen und bei Konflikten

  • anbieten von Lösungsstrategien

  • Freiräume schaffen und gewähren

  • gezielte Förderung dem Entwicklungsstand des Kindes angemessen (Einzel- und Kleingruppenförderung)

  • individuelle Anforderungen erkennen, adäquat reagieren und begleiten

  • gruppenübergreifende Projekte

  • gezielte Beobachtungen und Dokumentationen

 

Bildungs- und Erziehungspartnerschaft mit Eltern:

Grundlagen dieser Arbeit sind

  • individuelle Aufnahmegespräche

  • Elterngespräche

  • vertrauensvolle Zusammenarbeit aufbauen

  • auf spontane Bedürfnisse reagieren

  • Verständnis für familiäre Situation zeigen

  • Hospitationen (Einblick in den Kindergartenalltag gewähren)

  • Tür- und Angelgespräche

  • Fachaustausch Eltern-Fachdienst-Kindergarten

  • Mitarbeit der Eltern z.B. im Elternbeirat

 

Zusammenarbeit mit:

  • Fachdiensten

  • Ergotherapeuten

  • Logopäden

  • SPZ (Sozialpädiatrisches Zentrum)

  • BKH (Bezirkskrankenhaus)

  • Psychologen

  • unterschiedliche Schulen

 

Im ständigen Austausch mit oben genannten Institutionen können integrative Kinder noch besser gefördert werden. Durch den guten Kontakt können wir in der täglichen Arbeit mit dem Kind Therapieziele aufgreifen und täglich fortführen.